Donnerstag, 01. Januar 2009
Kaltes
Wetter, bewölkt, ca. -7°C
Begehung
Frohnlach – Von der Schmierenbachbrücke zum Oberlauf des Schmierenbaches, der
Fürstenquelle und der Göritzenquelle
Auto vor
der Schmierenbach-Brücke abgestellt.
1. Die
heutige Brücke ist massiv gebaut, aber von alten Sandsteinen eingerahmt. Diese
alten Sandsteine liegen zum größten Teil lose aufeinander. Ein
Sicherung der Bausubstanz wäre zwingend notwendig, um einen totalen Verfall zu
vermeiden.
Die Brücke im
Bereich des Einlaufs führt den Bach. Der Einlauf ist auf beiden Seiten mit ca.
2 Meter hohen Sandsteinen eingerahmt. Es ist leicht vorstellbar, dass dies ein
früheres Sperrwerk war. Die Sandsteine wurden vermutlich beim Bau der Brücke
wieder verwendet, aber komplett anders als ursprünglich aufeinander gesetzt.
Am Auslauf
der Brücke liegen 2 Sandsteine, die möglicherweise die Lagerpunkte des
ursprünglichen Sperrtores waren.
Mehrere
Sandsteine mit jeweils quadratischen Löchern
sind erkenntlich. Ein Sandstein scheint ganz und gar nicht in die Brücke
passen zu wollen. Er sieht aus wie Abschlussstein einer Brüstung.
Der
folgende Bachlauf ist stark ausgewaschen und kommt von der starken Strömung,
die jeweils beim Öffnen des Sperrtores entstand.
2. Ich
laufe Bach aufwärts um mir ein Bild des Bachbettes und
des Bachlaufes zu verschaffen. Ca. an Position 2 liegt ein sehr großer
Sandstein am Ufer des Baches. Die Größe ist ca. 1,5 Meter lang und 30-40 cm breit,
wie tief. Der Bachlauf nimmt von der Brücke kommend an Tiefe ab. Nach dem
Sandstein ist das Bachbett wieder tiefer. Kurz nach der Sandsteinstelle wird
das Bachbett breit und verzweigt sich z.T. mehrmals,
bevor es wieder an Tiefe und Breite abnimmt.
War das ggf. eine zweite Staustufe?
3. Den Weg
zurück lege ich auf dem betonierten Feldweg zurück. An Position 3 fällt ein
kugelförmiger Hügel gleich neben dem Weg auf.
Mit fällt
auf, dass der Bach in Summe aus mehreren Bachläufen besteht. Die Karte des Bayernviewer ist an dieser Stelle zu ungenau!
An der
Brücke überquere ich den Bach, der direkt aus Norden kommt.
4. An der
Stelle an der alle Bachläufe zusammenlaufen ist der Bach tief in das Erdreich
eingeschnitten (ca. 3 Meter tief). Es liegen frisch gefällt Bäume im Bachlauf.
Diese verdecken die im Bachlauf liegenden Sandsteine, welche von einem alten
Sperrwerk oder eine Brücke stammen dürften.
Ich laufe
dem von Osten kommenden Bauchlauf nach oben. Ca. 300-500 Meter oberhalb des
Zusammenflusses könnte sich ein kleines Sperrwerk gestanden haben. Wenige
Sandsteine und das danach wieder tiefere Bachbett wären ein guter Zeuge dafür.
Bilder von
einer Begehung im Sommer:
5. Ab
Position 5 teilt sich der Bachlauf auf. Die Steigung des Baches nimmt drastisch
zu. Von allen Seiten des Berges kommen kleine Rinnsale. Vermutlich kann dieser
Teil nur begangen werden, wenn der Boden gefroren ist. Spuren von Wildschweinen
drücken sich ca. 10 cm tief in den Boden. Ich nehme den südlichen Zweig des
Baches. Der Weg ist steil – der Bach läuft mindestes 1-2 Meter breit an der
Oberfläche. Ich komme an neu geschobenen Waldweg wieder auf festen Untergrund
(kurz vor Position 6).
6. Hier hat
sich vermutlich ein kleiner Teich befunden. Die Auswaschungen sind ca. 3-5 Meter
tief. Die sich ergebende Schlucht ist ca. 15-20 Meter lang. Am Boden der
Schlucht wachsen seit <10 Jahren vereinzelt Bäume. Die größeren Bäume
befinden sich am Rand der Schlucht. Südlich dieser Schlucht laufe ich weiter
den Berg hinauf an einem alten Rückeweg. Kurz vor dem
oberen Waldweg schlage ich mich in Dickicht und finde die Fürstenquelle. Dies
scheint die Wasserader zu sein, die man in dem kleinen Teich aufgestaut hatte
um eine weitere Wassermenge vorhalten zu können.
Auf dem
oberen Waldweg laufe ich bis zur Abzweigung zur Göritzenquelle.
Diese ist in einem guten Zustand und scheint für Wanderer hergerichtet zu sein.
An Teich vorbei laufe ich nun den Bachlauf der Göritzenquelle
abwärts. Der Weg ist steil und mit umgefallenen Bäumen z. T. versperrt. Der
untere Waldweg wird wieder erreicht. Hier wurde in den vergangenen Jahren der
Waldweg erneuert und dabei der Lauf des Göritzenbaches
aufgestaut. Der Bachlauf geht steil weiter und mündet schließlich in den Bach
den wir vorher nach Süden verlassen haben.
Alles in
Allem, war der Weg zwar beschwerlich zu gehen, aber sehr aufschlussreich, denn
die Alte Dürrmühle hat ihr Wasser nicht nur durch die Aufstauung direkt an
Röderbach bezogen. Die Wassermenge war stark begrenzt, weil der Mühlteich nicht
tief war. Scheinbar hat man die Wassermenge erhöht, indem man Bach aufwärts
weitere kleine Staustufen erreichtet hatte. Dies zeugt einerseits von gutem
Wissen im Bereich der Wassertechnik (Wasserkunst), andererseits dürfte dies zu
neuen Problemen geführt haben, denn diese Aufstauung hat bestimmt den Boden
noch nasser gemacht, als er heute ist. Es muss begehbare Wege gegeben haben um
zu den Sperrwerken zu kommen. Bei der nächsten Begehung werde ich danach
suchen.
© Jochen Kirchner, Januar 2009