Gabe es je
eine Burg in Frohnlach?
Wie oft wurde diese Frage schon gestellt? An wie vielen
Stammtisch-Abenden wurde diese Frage erörtert? Wie oft haben sich Menschen
mit der Beantwortung dieser Frage beschäftigt?
So einfach die Frage lautet, so schwierig ist zunächst die
Antwort.
Erst einmal muss man analysieren was man unter dem Begriff Burg
versteht und was man früher darunter verstand. Heute wird unter einer Burg
eine Festung verstanden, die auf einem Berg steht und einen Herrschaftssitz
darstellt, der einen Burgherren und seine Ritter beherbergt.
Aus dem Blickwinkel der Geschichtsforschung ist dieser Burg-Begriff mit viel zuviel Romantik gespickt, denn diese Burgen hat
es so zumindest nie gegeben. Burgen entstanden es in der Frühgeschichte
und im Mittelalter. Eine herausragende Rolle spielte die Burg im Mittelalter,
in dessen Verlauf in Europa eine bis dahin unerreichte Vielzahl von Burganlagen
entstand und die Burg als Institution eng mit der Organisationsform der
Grundherrschaft verbunden war. Im engeren Sinne des Wortes bezeichnet Burg
demnach vor allem einen mittelalterlichen Wohn- und Wehrbau.
Hinsichtlich ihrer Erbauer und deren wohn-
und wehrtechnischen Zielsetzungen lassen sich mittelalterliche Burganlagen
unterscheiden in:
* Reichsburgen und Landesburgen, die in das
territoriale Herrschaftssystem eines Königs oder Landesherrn eingebunden
sind
* Adelsburgen, die Adligen und ihrem
unmittelbaren Gefolge als standesgemäßer, wehrhafter Wohnsitz dienen
* Kloster- und Ordensburgen, die einer
klerikalen Gemeinschaft Schutz bieten bzw. Einfluss sichern
* Stadtburgen bzw. burgartig befestigte
Städte
* Fliehburgen oder Volksburgen, die einer
vollständigen lokalen Bevölkerung vorübergehend als
Rückzugsorte in Zeiten der Gefahr dienen. Hierzu zählen auch
Kirchenburgen und Wehrkirchen, die in ihrer Funktion als Fliehburg ebenfalls nur
temporär genutzt wurden.
* Burgstall, Turmhügel
oder Motte
a) Eine Reichs-, Landes- oder gar eine Adelsburg hat in Frohnlach nie gestanden, das kann man mit sehr hoher
Sicherheit sagen, den über diese gibt es
unzweifelhafte Dokumente
b) In Frohnlach stand zwar mit sehr
hoher Sicherheit eine Klosteranlage, nämlich die vom Campus Solis
(Sonnefeld), aber nur ganz kurze Zeit, denn schon wenige Jahre nach dem Einzug
ist das Kloster wieder abgebrannt und wurde später in Hofstätten neu
errichtet. Dieses Kloster ist als Burganlage (Kloster- oder Ordensburg) also
auszuschließen
c) Frohnlach hatte wohl Stadtrechte
inne, aber eine Stadt mit Stadtmauer und damit mit ‚Burgartigem
Charakter’ war Frohnlach wohl nie
d) eine Fliehburg oder Volksburg könnte in Frohnlach gestanden haben. Es gab Not und Bedrohung fast zu
jeder Zeit der Geschichte unseres Heimatortes, die eine Fliehburg notwendig
gemacht hätte. Es existieren
aber keine Dokumente, die darauf zurück schließen lassen.
e)
Ein Burghügel oder Turmhügel (neuerdings Motte genannt) hat es in Frohnlach aber definitiv gegeben!
„Was
soll das sein?“
„Wo
soll die gestanden haben?“
Fragen, die so gestellt werden, gilt es nun zu beantworten!
Die
BUTZENSTIRN
Die Geschichten (Gerüchte) um eine Burg in Frohnlach erzählen von einem Standort auf der
Butzenstirn, südlich des Ortes und östlich der Kläranlage, neben
den Weg nach Neuensorg. Man erzählt sich, dass
diese Burg im Bauernkrieg zerstört worden sein soll.
Ich habe keine Dokumente in Geschichtsbüchern oder auf
Karten gefunden die eine Burg an diesem Ort belegen könnten.
In der Tat gab es eine Siedlung auf der Butzenstirn. Von einem
Zollhaus ist hie und da die Rede. Dies würde passen zu der Grenze zwischen
Altbayern und dem Herzogtum Coburg, zu welchem unser Ort sehr spät in der
Geschichte gehörte. Ob das wirklich so wahr, muss ich leider anzweifeln,
denn bei einem Besuch der
Bertholdsburg
in Schleusingen habe ich einen Eintrag auf einer
Karte entdeckt, die das Herrschaftsgebiet der Henneberger.
Dieser Eintrag zeigt einen Ort oder Hof mit dem Namen Bunzezeil.
In der Landesbibliothek Online habe ich nach weiteren Karten gesucht und wurde
– für mich völlig überraschend – gleich mehrfach
fündig. Der letzte Eintrag, welcher die Existenz dieses Orte/Hofes
dokumentiert ist von 1750. Für mich war dies deshalb so überraschend,
weil dieser Ort/Hof bisher nur im Volksmund genannt wurde. Frohnlach
war der Zusammenschluß der Orte Schnei, Vorke, Dürrmühle und Frohnlach.
Bisher galt diese Entstehung des Ortes Frohnlach
bereits viel früher als abgeschlossen. Das wird nun korrigiert werden
müssen!
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1670 |
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1716 - 1724 |
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1743 |
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1750 |
Zweifelsfrei sollte somit nachgewiesen sein, dass die Geschichten
um die Butzenstirn - so wird der Acker heute genannt – wahr sind und das dieses Hochplateau ehemals besiedelt war. Es gibt zwar
keine Dokumente die aufklären, was sich dort befunden hat, aber eine Burg,
die im Bauernkrieg zerstört wurde war es definitiv nicht, denn der
Bauerkrieg fand 1524 – 1526 statt.
1826 fiel das Amt Sonnefeld und damit Frohnlach
an das Herzogtum Sachsen-Coburg. An der Nahtstelle zwischen Nord- und Süddeutschland,
an der „Feldschranke" bei Frohnlach (gleich
neben der Buzenstirn) wurde vor Inkrafttreten des
Deutschen Zollvereins am 1. Januar 1834 ein schwunghafter organisierter
Grenzschmuggel getrieben. Bis zu 500 Mann kamen in der Dunkelheit mit Packen
bis zu 60 Pfund über die Grenze und verschafften sich guten
Nebenverdienst. Der Schmuggelumschlagplatz auf der anderen Seite war in Schney.
Henry Wöhner hat um 1970-80 dort
Sandsteine beim Ackern gefunden, die daraufhin von Rolf Starke ausgegraben
wurden. Das Landratsamt als untere Denkmalschutzbehörde hat dies damals
als uninteressant kommentiert und deshalb wurden keine weiteren Forschungen
angestellt. Man erzählt sich, dass auf diesem Feld verschiedene
Münzen gefunden wurden, ebenso habe ich gehört, dass man dort
handgeschmiedete Nägel im großen Umfang gefunden hat.
Somit müssen wir das Kapitel Butzenstirn bei der Suche nach
einer Burg in Frohnlach schließen. Die
Butzenstirn selbst ist zwar somit als Siedlung nachgewiesen, aber die
Geschichtsforschung
‚Butzenstirn’ ist noch lange nicht abgeschlossen.
Wer hat
noch weitere Dokumente oder andere Beweisstücke? Wo sind die Sandsteine?
Wo sind die Münzen? Wer hat die handgeschmiedeten Nägel?
„Wo
soll das gewesen sein, wenn nicht auf der Butzenstirn? Gibt es denn noch einen
anderen Standort für eine Burg in Frohnlach?“
Turmhügel
von Frohnlach
„Was
ist denn nun ein Burgstall, ein Turmhügel oder eine Motte?“
Eine
Motte (frz. motte „Klumpen“, „Erdsode“) ist ein
vorwiegend in Holzbauweise errichteter Burgtyp, dessen Hauptmerkmal ein
künstlich angelegter Erdhügel mit einem meist turmförmigen
Gebäude ist. Weitere deutsche Bezeichnungen sind Turmhügelburg,
Erdhügelburg oder Erdkegelburg.
Die
Motte ist eine von Wasser umgebene Anlage die vorwiegend zur Verteidigung
diente. Oftmals wurde die Ernte dort verwahrt und vor fremden Zugriff
geschützt. Ein Vogt war der ‚Burgherr’. Er verwaltete ein Dorf
oder eine Gutshof für einen Landesherrn.
In
Frohnlach stand einerseits eine Mühle (letztmals
1297 genannt - möglicherweise 1639 von den Cronachern
niedergebrannt) und einige Höfe im Bereich der ‚Fliegerwiese’
oder ‚Schneiwiesen’ und andererseits der Ort ‚Frohnlach’. Dieser Ort war räumlich nicht
identisch mit dem heutigen Frohnlach. Er befand sich
oberhalb des ‚Frohnlacher Berges’ (heute
auch Altfrohnlachsberg genannt), dort wo heute der
Wald endet und die Äcker auf der Hochebene zwischen Frohnlach
und Großgarnstadt beginnen.
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Altfrohnlach und der
Turmhügel |
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Diese
beiden Siedlungsgebiete gehörten im Laufe der Geschichte unterschiedlichen
Herrschaften. Mit Sicherheit war über lange Zeit das Kloster ‚Campus
Solis’ Eigentümer. Die Dokumentation von Walter Lorenz weist dies
unzweifelhaft nach. Später gingen die Güter an unterschiedliche
Herren. Im 30-jährigen Krieg wurden die Höfe mehrfach niedergebrannt
und damit zerstört. Mal von den Kronachern mal von den Schweden, die durch
Herzog Casimir unterstützt wurden. Noch vor diesem Krieg waren die
Landesherren mal Henneberger, mal Hildburghäuser
und mal wieder kirchliche Herrschaften wie die Bistümer von Bamberg und
Würzburg mit den Kirchen von Fechheim und Marktgraitz.
Zur
Verwaltung der Güter von Frohnlach wurde ein
Vogt (oder Meier) eingesetzt. Er hatte die Aufgabe die Bauern zu
überwachen und sicherzustellen, dass die Steuer rechtzeitig und
vollständig abgegeben wurde.
Heute
spricht man vom ‚Schwarzen Teich’ im Wald. Dieser ist kein
natürlich entstandener Teich. Vielmehr ist er das letzte Überbleibsel
und damit der einzige Nachweis der ehemaligen Turmhügel-Anlage von Frohnlach, bzw. dem früheren Schnei.
Die
Anlage bietet das typische Bild einer Höhenbefestigung in der Hanglage.
Eine tiefe, halsgrabenartige Auskehlung auf der Bergseite trennt den
inselartigen Aufwurf vom Hang und sichert ihn nach Westen zu. Der
ursprüngliche Verlauf des Grabens lässt sich auf dieser Seite noch
gut erkennen. Leider haben Steinbrucharbeiten, die um ca. 1900 zwecks Gewinnung
eines minderwertigen Sandsteins hier durchgeführt wurden, das Bild der
Gesamtanlage völlig verdorben. An der West- und Südseite führte
die nachträgliche Vertiefung des Grabens im Halbrund zur Bildung eines
Teiches; an der Talseite wurde der Abraum zu ansehnlichen Hügeln
aufgetürmt. Der Graben an der Nordseite verschwand vollständig unter
den Abraummassen. Der Bau eines Forstwirtschaftssweges
in den vergangenen 20 Jahren hat die Anlage zum Glück nur tangiert.
Die
Umstände lassen darauf schließen, dass es sich um eine jüngere
Anlage handelt, die in Verbindung mit der Rodungssiedlung Schnei gedeutet
werden kann. Nicht die geringste Spur mündlicher oder schriftlicher
Überlieferung weist auf die ehemalige Befestigung hin. Den wenigsten ist
dieser Ort überhaupt bekannt.
Umso
deutlicher reden die Flurnamen der unmittelbaren Umgebung; sie plaudern seit
Jahrhunderten aus, was niemand mehr versteht. An dieser Stelle des Frohnlacher Berges geben sich nämlich zahlreiche
Flurnamen ein Stelldichein, die sämtlich mit „Dürr"
zusammengesetzt sind. Da gibt es das Dürre Gehölz, den Dürren
Bühl, den Dürrenbühlgraben, die Dürre Hut, den Dürren
Rangen, die Dürren Wiesen, das Dürrewiesenholz und das Dürrn-Ried. Seltsamerweise lässt sich in der
Runde nichts Dürres erkennen; Baum und Gras grünen hier genauso wie
anderswo. Das Attribut „dürr" hat denn auch mit dem Adjektiv
nicht das Geringste zu tun; es leitet sich von dem mittel-hoch-deutschen
Substantiv „turn" = Turm her; noch vor 200 Jahren wurde der
Dürre Bühl „Türrnbühl"
geschrieben. Der Turm, der einst hier stand, wirkte also namensgebend
für die nähere Umgebung; ohne diesen Umstand wäre man kaum
hinter das Geheimnis des Alten Frohnlach gekommen.
Vor
700 Jahren lag der Platz nicht so einsam in seinem Waldversteck wie heute.
Knapp 250 Meter hangabwärts in nördlicher
Richtung saßen die Bauern von Schnei auf ihren Höfen; auch eine
Mühle wird noch 1297 genannt. Mit Sicherheit lassen sich diesseits des
Schneibaches zwei Siedelstellen erkennen: eine am Übergang des alten Großgarnstadter Weges über den Bach, die andere
etwa 200 m westlich davon nahe der starken Quelle im Kastenschrot. Die
fränkische Rodungssiedlung Schnei führte ihren Namen nach dem
Schneibach. Schnei bedeutet soviel wie „Grenze". Der Schneibach
grenzte den Banzer Herrschaftswald nach Osten ab und
trennte außerdem die Centen Lichtenfels und Marktgraitz.
Obwohl
keine urkundlichen Nachweise vorliegen, darf angenommen werden, dass Schnei als
bischöfliche Rodungssiedlung zur Ausstattung der Abtei Banz
verwendet worden war. Banz erschient jedenfalls, -
ebenso wie in dem benachbarten Vorke -, als Oberlehensherr. Lehensträger
der Äbte von Banz und Inhaber der Vogteirechte
über Schnei waren im 13. Jahrhundert die Herren von Ratzenberg, ein im
unteren Itzgrund reichbegütertes bambergisches Ministerialengeschlecht, das seinerseits die
Ausübung der grundherrlichen Rechte an Afterlehensmänner
weitervergabte. Auf dem Turmhügel zu Schnei
walteten zuletzt also Vögte derer von Ratzenberg ihres Amtes. In einer Urkunde
aus dem Jahre 1288 werden sie namentlich angeführt. Damals befand sich die
örtliche Vogtei allerdings schon im Stadium der Auflösung, denn das
in nächster Nähe gegründete Kloster Sonnefeld zog in immer
stärkerem Maße die Lehenschaften des
niederen Adels an sich und erkannte keine fremden Vogteirechte über seinen
Besitz an. So hatte Heinrich v. Sonneberg bereits 1264 die Vogtei entscheidend
geschwächt, als er 3 Mansen in Schnei dem
Kloster übergab. Schnei war wie eine Insel ringsum von Sonnefelder Besitz
eingeschlossen. 1283 hatte Friedrich III. v. Ratzenberg dem Kloster Banz seine Rechte an Schnei zurückgeben, machte diese
Besitzrechte aber sofort nach dem Brand des Klosters Sonnefeld wieder geltend
(1287), wohl in der Hoffnung, dass es nun mit der Herrschaft der
Zisterzienserinnen ein Ende habe. Doch Banz behielt
sich die Ausübung der verbliebenen Lehens- und Vogteirechte über
Schnei selbst vor. Dem Verfall der Vogtei folgte wenig später der Verfall
der gesamten Siedlung Schnei; sie wird 1317 im Urbar der neuen Herrschaft
Henneberg letztmals
erwähnt. Die zur Wüstung gehörigen Liegenschaften wurden nahezu
vollständig der Gemarkung Frohnlach zugeteilt,
jedoch zumeist von Großgarnstadt aus bewirtschaftet. Der Banzer Lehensanteil, bestehend
aus 3 Gütern und 12 Einzelstücken, wurde als geschlossener Komplex
unter der Bezeichnung „Altes Frohnlach"
von der Banzer Lehensvogtei
zu Buch a. F. bis zum Jahre 1802 verwaltet. Die Sonnefelder Lehen der
Wüstung Schnei lagen sämtlich nahe der Großgarnstadter
Grenze (auf der Zeichnung durch eine Punktlinie markiert).
Siedlungsgeschichtlich
bedeutsam erscheint die Bestimmung von Turmhügelanlagen vor allem
deswegen, weil durch jedes neue Objekt im Einzelfall der Nachweis erbracht
wird, dass die Zahl der frühmittelalterlichen Siedlungen in unserer Heimat
um ein Vielfaches größer war als die Zahl der gegenwärtig
bestehenden Ortschaften. Die meisten unserer Ortsfluren
setzen sich aus mehreren ehemals völlig selbständigen Einzelfluren
zusammen, deren jede trotz ihrer bescheidenen Größe dennoch ihren
grundherrlichen Verwaltungsmittelpunkt besaß, eben die Vogtei mit ihrem
Turmhügel. Am Beispiel Frohnlach läßt sich nachweisen, dass die heutige Flur aus
vier Einzelfluren entstanden ist. In den Nachbargemeinden, z.B.
Großgarnstadt, liegen die Verhältnisse ähnlich. Die
Turmhügelforschung und die Wüstungsforschung haben noch ein reiches
Aufgabenfeld vor sich.
Ganz am Rand sei erwähnt, dass auch in Großgarnstadt
eine Turmhügelanlage nachgewiesen werden konnte.
Zu Schnei noch ein paar Zeilen:
Der Ort lag zwischen Frohnlach und
Großgarnstadt! Schon im Copialbuch der Abtei
Fulda, in dem die Grenzen des Banzer Waldes
beschrieben werden, erscheint der Name Schneibach. Der Ort selbst wird als
"sniva" in einer Urkunde des Jahres 1195
und im Stiftungsbrief des Klosters Sonnefeld in Ebersdorf genannt.
1317 taucht er nochmals im Henneberger
Urbar als Schneyegen auf, dann ist er wohl wüst
geworden, jedoch werden noch im 16. Jahrhundert zwei wüste Güter dort
genannt.
Die Herkunft des Ortsnamens leitet Sprachforscher von dem
slawischen Wort "sniva" ab, dessen
Wortstamm sich auch in "Schneise" erhalten hat. Es hat etwa die
Bedeutung von "Grenze".
Haben wir hiermit ein weiteres Geheimnis gelüftet? Ist die
Burganlage von Frohnlach wirklich wahr gewesen und
kein Märchen?
Ich würde sagen: JA!
Wenngleich die Burg von Frohnlach keine
Burg war, die auch nur annähernd als Festung hätte bezeichnet werden
können, so hat sie doch bestanden. Sie war der Sitz des Vogtes von Schnei
und damit der Dürrmühle, vermutlich auch von Frohnlach
und Vorke. Als das Kloster von Sonnefeld
gegründet wurde war die Vogtei nicht mehr notwendig, also
überflüssig geworden und verfiel somit. Die geschichtliche Datierung des
Endes kann grob auf das 13. Jahrhundert gelegt werden! Erbaut wurde die Motte
wohl bereits im 12. Jahrhundert oder früher.
Auch hier
bleibt vieles offen:
Wie
können wir diese Ausarbeitungen noch fundamentieren, z.B. mit
Feldnachweisen oder andern Funden?
© Jochen
Kirchner, 2009