Oscar
Schilling
Von Helmut Stockhofe
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Oscar Schilling – Ein genialer Mensch Von Helmut Stockhofe Am 5. August 1993 wäre er 100 Jahre alt geworden. Ein guter Grund für mich, über das Leben dieses bedeutenden Mannes nachzudenken. Freilich wird auch dieser Bericht noch viele Lücken hinterlassen, denn ein 87jähriges Dasein und Wirken — er starb am 7. 3. 1981 — läßt sich weder ganz erforschen, noch auf ein paar Seiten Papier erschöpfend darstellen. So bin ich darangegangen, einige für mich — und sicher auch für viele andere — wichtige Daten, Ereignisse und Werke aus dem Leben Oscar Schillings etwas illustriert aufzuzeigen. Es soll keine Chronik, kein Lebenslauf sein. Vielmehr steht das mit ihm gemeinsam Erlebte im Vordergrund. Außerordentlich
umfangreich und vielseitig stellt sich mir sein Wirken dar. Einige Dinge, die
vor unserem persönlichen Kennenlernen (Ende der
40er Jahre) passiert sind, will ich zuerst erwähnen. — Nach dem Durchblättern
von Familienalben, welche mir seine Tochter Veronika zur Verfügung stellte,
konnte ich mir auch ein Bild von dem jungen Oscar Schilling machen. Aus der
Fülle von Fotos habe ich einige ausgewählt, die nun hier veröffentlicht
werden. Der gebürtige Coburger wurde im Ersten Weltkrieg zu den Waffen gerufen. Für mich besonders interessant ist die Tatsache, daß Oscar Schilling seinerzeit an russischen Orten war, die mir im Zweiten Weltkrieg als Brennpunkte des Kampfgeschehens bekannt wurden. Allen Entbehrungen zum Trotz hat er sich auch als Soldat das Musizieren nicht nehmen lassen. Russische Frauen und Männer waren ihm deshalb besonders zugetan. Der Hang zur Musik hat ihn sein Leben lang nicht verlassen. |
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Der 23jährige Oscar Schilling als
Soldat in Rußland. „Stellt Euch mal vor, in diesem
Holzkasten wohne ich", schreibt er am 28. 6. 1917 |
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Das Klavierspiel war sein Hobby. Auch
Schüler durften es bei ihm erlernen. Eigene Kompositionen machten ihm und
anderen große Freude |
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So kam er
1932 als Lehrer nach Frohnlach und wurde noch im gleichen
Jahre Mitglied des Musikvereins, bzw. des Mandolinenclubs. Man wählte ihn zum
Dirigenten und sein erstes Konzert gab er Ostern 1933 im Bül-ling'schen
Saale. Dieses, wie auch das Heimatfest zu Pfingsten 1933, brachten die
Blütezeit des Vereins, wie das Protokollbuch des Musikvereins Frohnlach zu berichten weiß. Mit seinem „Frohnlacher Heimatfestmarsch" hatte er sich hier das
erste Denkmal gesetzt. Er wurde noch oft und gern gespielt. Aber, auch der
Gesang lag ihm stets am Herzen. So war es zunächst der Männergesangverein
Ebersdorf, dem er zur gleichen Zeit als Chorleiter diente. Bei der
Sanitätskolonne Ebersdorf Frohnlach zählt er zu den
ersten Mitgliedern. Später hat er sich für das Jugend-Rotkreuz besonders
eingesetzt. Im Herbst 1936 endete seine Lehrertätigkeit an der Frohnlacher Volksschule. Oscar Schilling wurde nach Neustadt b. Coburg versetzt. Ein großes Abschiedskonzert mit dem Musikverein Frohnlach, welches unter seiner Leitung am 28. 11. 1936 im Bülling'schen Saale stattfand, gab noch einmal Gelegenheit, dem scheidenden Pädagogen und Musiker verdiente Anerkennung und verbindlichen Dank auszusprechen. Zu diesem Anlaß schuf Oscar Schilling Text und Melodie zu seinem Lied „Mein Frohnlach", welches er dem Interpreten und Musikfreund Arno Nemmert widmete: |
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„Von
Wald und Hügeln reich umgeben ziehst
du im Grunde dich dahin. Die
Häuser an den Straßen kleben und
frohe Menschen wohnen drin. Die
Leute sind hier in der Sprache etwas
gemächlich gern und breit. Der
Frohsinn herrscht trotz mancher Plage, die
Pflicht versüßt die Heiterkeit. Und
kommst als Fremder du gegangen vom
ober'n Dorfe bis zur Mitt', dann
wird wohl alles an den Fenstern hangen, nimm's
gerne hin, das ist hier Sitt'. Du wirst
dich bald hier eingewöhnen, die
rauhe Schale hüllt den guten Kern. Mit
Freuden wird er dich versöhnen, du
wurzelst fest und bleibst hier gern. Refrain: O Frohnlach, Ort der Heimat du, dir ruf zum Abschied weh ich zu: Mög' dir fortan nur Glück und Frieden in deinem Schicksal sein beschieden!" |
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Oscar Schilling mit
seinen Schülern Anfang der 30er Jahre vor dem Frohnlacher
Schulhaus |
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An der Spitze eines Kinderfestzuges in
der Frohnlacher „Eckn".
Anfang der 30er Jahre. Mit den Häusern von
Heinrich Kirchner, Ernst Thomä und Max Rüger (heute
Göritzenstraße) |
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Viele Frohnlacher haben Oscar Schilling und seine Familie —
Ehefrau Olga, Tochter Rosemarie und Zwillingskinder Peter und Veronika — in Neustadt
besucht. Auch später ist der Kontakt nie ganz abgerissen. Bald gehörte auch
ich zu ihren Bekannten. Und so kam
es, daß ich als damaliger Vorsitzender des
Gesangvereins Frohnlach 1873 auf der Suche nach einem
Chorleiter wieder an Oscar Schilling dachte. Mit einigen seiner früheren
Weggefährten besuchte ich ihn in Steinach bei Mitwitz, wo unser Angebot auf
fruchtbaren Boden fiel. Schon am 20. 4. 55, kurz nach unserem Besuch, fand
die erste Singprobe unter seiner Leitung statt. Unser Vereinslokal war bei
Anton Kirchner in der „Jägersruh". Wir sangen
im Männer- und Gemischten Chor, und wenige Wochen später gründete der neue
Chorleiter auch einen Frauenchor. Unsere Frauen waren begeistert, zumal Oscar
Schilling auch eigene Kompositionen mit Erfolg einüben konnte. Noch im
gleichen Jahre beging man ein Vereinsvergnügen mit Liedern und der Musik vom
Musikverein Frohnlach. Diese Veranstaltung vom 26.
11. 1955 im Saale „Zur Linde" mag einen gewissen Anstoß für Gemeinsamkeiten
der Frohnlacher Vereine gegeben haben, denn am 14.
2. 56 startete bereites das erste Faschingsvergnügen, welches Gesang-,
Radler- und Sportverein gemeinsam durchführten. Man nannte sich kurz SÄRASPO.
Was hieraus wurde, könnte später mal an dieser Stelle aufgezeigt werden.
Vorerst darf man sich mit meinem Bericht in der Festschrift „25 Jahre
Prunksitzungen der SÄRASPO", den ich als Mitbegründer schrieb und der im
Jahre 1990 veröffentlicht wurde, begnügen. Auch hier spielte Oscar Schilling
eine bedeutende Rolle. Zunächst aber noch etwas Chronologisches. |
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Am 1. 4. 1956 hatte Oscar Schilling Material genug, um mit seinem Gesangverein eine öffentliche Bühnenveranstaltung aufzuführen. Unter dem Motto „Klingende Stunden" gingen Singen, Tanzen, Schattenspiel, Solo-vorträge und der Einakter „Heiratsbüro Herzflamme" durch das illustrierte Programm. Vieles stammte aus seiner Feder. Am 7. 4. mußte alles wiederholt werden, so groß war der Erfolg. Spätestens jetzt wurde deutlich, zu welchen Taten Oscar Schilling fähig war. Als Denker und Dichter verfaßte er Bühnenstücke, Buch- und Zeitungsartikel, Gedichte und Verse, denen er Melodien gab. Seine Proben- und Auftrittsprogramme hat er immer mit den Vorstandsmitgliedern abgesprochen und erarbeitet. Diese Zusammenarbeit schätzten wir gegenseitig sehr. Auch bei Vereinsausflügen konnten wir viel von ihm hören und lernen. Er war ein guter, sympathischer Redner und Erzähler bei vielen Gelegenheiten. Das alles wird wohl auch der Grund dafür gewesen sein, daß unsere Feste und Feiern gern auch von Prominenten besucht wurden. Zeitungsreporter wußten immer von Positivem zu berichten. Die hier beigegebenen Fotos beweisen meine Angaben. Der „Bunte Kranz", wiederum eine themaentsprechende Aufführung machte am 21. 4. 57 unserem Chormeister, wie seinem Verein alle Ehre. |
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Ein Bild aus dem
Familienalbum. Das Ehepaar Oscar und Olga Schilling mit seinen Kindern Rosemarie,
Peter und Veronika (von rechts) |
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Ein erfahrener Dirigent und Chormeister |
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Als Stückeschreiber
und Arrangeur fand er stets den Zuspruch des Publikums. Auch mit witzigen
Einlagen und Zauberstückchen konnte er begeistern. An solistische
Einstudierungen werden sich Sängerinnen und Sänger gern erinnern. Oscar
Schilling setzte sich gern ans Klavier, um Zuhörer zu erfreuen, zum Mitsingen
zu animieren. Er war nicht nur eine Persönlichkeit, sondern auch ein
geselliger Typ. Er machte alles mit. Ich denke an kostümierte Singproben,
Maifeiern, Spiele und kleine Tänzchen. Er war ganz einfach jemand, der in die
Frohnlacher Reihen passte! Nun, ich möchte hier
nicht mit Laudatio aufwarten, auch nicht mit Nachrufen. Das hat ja alles an
anderer Stelle stattgefunden. Ich habe ganz einfach das innere Bedürfnis,
diesem Mann meine Erinnerungen zu widmen und mich entsprechend mitzuteilen.
Dabei bin ich fest davon überzeugt, daß meine Leser
und Bildbetrachter sehr schnell etwas von ihrer eigenen Verehrung für Oscar
Schilling spüren werden. Da wird auch der „Bunte Oscar-Schilling-Abend"
vom 4. 11. 1964 wieder lebendig, worüber es große Zeitungsberichte gab.
Letzteres war auch nicht verwunderlich, konnte ich doch als 1. Vorsitzender
des Gesangvereins viele Ehrengäste begrüßen, an ihrer Spitze Landrat Dr. Groebe und Oberschulrat Ernst Riediger.
Alle hatten Grußworte und Geschenke parat. Ich selbst hatte für diesen Tag
mein Gedicht „Loben und Danken" geschrieben. Oscar Schilling hatte es
vertont und Günter Zachert interpretierte die Uraufführung. Arno Rüger, seinerzeit Frohnlacher
Gemeindesekretär, hat den Wortlaut in Kunstschrift gefaßt
und so wurde es mein Geschenk für Oscar Schilling. Einen Abdruck hiervon
finden wir auf der ersten Umschlagseite dieses 6. Bandes der
„Dorfgeschichten". |
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Oscar
Schilling arrangierte erfolgreiche Aufführungen mit seinem Gesangverein Frohn-lach. Der Besonderheit wegen hier alle Namen der
Mitwirkenden beim „Bunten Kranz" am 21. 4. 1957: Obere Reihe: Agnes Stegner, Gerhard Zachert, Helmut Stephan, Erika Pasbrig, Willy Friedrich, Oscar Schilling, Helmut
Stockhofe, Günter Zachert, Christa Jobs, Marliese Forkel.
Mittlere Reihe: Gerda Fischer, Helga Warnecke, Susanne Seeharsch, Ilse
Klingler, Sieglinde Bauer, Trude Stockhofe, Ingeborg Friedrich, Lieselotte Janusch, Lothar Henke, Eva Mainka.
Knieend: Günter Lehmann, Richard Gröger, Heinz Thomä |
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Bei den ersten Prunksitzungen der
Vereinsgemeinschaft SÄRASPO war Oscar Schilling der musikalische Leiter,
Chormeister, Dichter und Komponist. Hier mit Funkenmarie-chen
Maritta Knorr und Elferrat Helmut Stockhofe (1966) |
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Wir waren
nicht immer Bayern Der Anschluß des ehemaligen Herzogtums Coburg an Bayern
erfolgte am 1. Juni 1920. Im Osten des Coburger Landes war damals schon zu
merken, daß man im Grenzlande lebte. Wo heute
zwischen Wörlsdorf und Liebau
der Zonenstacheldraht sich über die Straße spannt, standen zu jener Zeit in
allernächster Nähe beieinander drei Grenzpfähle. Hier befand sich eine
Dreiländerecke. Es stießen mit ihren Grenzen zusammen das Herzogtum Coburg,
das Herzogtum Meiningen und das Königreich Bayern. Die großen runden
Hoheitstafeln aus Gußeisen von Coburg und Bayern,
die 1920 entfernt wurden, befinden sich jetzt im Hausflur der Schule zu Hassenberg. Sie bleiben als Erinnerungs- und
Anschauungsstücke Zeugen eines Abschnittes der Heimatgeschichte. Damals
merkte man zuweilen unangenehm, daß man die Grenze
überschritten hatte. Wenn ein
Einwohner von Hassenberg, Steinach oder Hof in dem
nur 1/4 Stunde entfernten Marktflecken Mitwitz einkaufte und dabei einen
Brief aufgeben wollte, fing das Verhängnis schon an. Die in den Coburger
Orten aufgeklebten Briefmarken galten in Bayern nicht und umgekehrt, die in
Mitwitz gekauften Wertzeichen konnten im Coburger Gebiet nicht verwendet werden.
Feierte unsere Heimat Büß- und Bettag, war jenseits der Grenze Werktag, und
es berührte schon eigenartig, wenn Mitwitzer Bauern, die
im Coburger Land Grundstücke besaßen, mit Mist- und Jauchewagen angefahren
kamen. Wollte man in Mitwitz am 6. Januar einkaufen, so läuteten dort die
Kirchenglocken und alle Geschäfte waren geschlossen. Der „Oberste" wurde
gefeiert, der Dreikönigstag, der wie derum im
Coburger Gebiet nicht als Feiertag galt. Nicht einmal der Totensonntag
stimmte in den beiden Ländern überein. Wenn in Frohnlach
der Totengedenktag in feierlicher Stille begangen
wurde, fand in dem l km entfernten altbayerischen Neuensorg
fröhliche Tanzmusik statt. Wer sich verleiten lassen wollte, von Sonnefeld
nach Neuensorg die Straße entlang zu fahren, der
erlebte kurz vor dem Ort eine Überraschung. Die Straße hörte auf einmal auf
und der nächste Schritt führte ins Feld. Wenige hundert Meter sah man das
Dorf vor sich liegend Hier verlief die Grenze gegen Altbayern und dieses
hatte die Straße nicht weiter geführt. Der Durchbruch erfolgte erst lange
nach dem Anschluß. Alle diese Merkwürdigkeiten sind
längst verschwunden. Eines ist aber spürbar noch geblie ben. Die
drei Orte, die nur l km auseinander liegen, nämlich Steinach, Hof und Mitwitz
unterscheiden sich in der Sprache merkbar in vielen Ausdrücken von einander.
Diese Eigenart möge ruhig als etwas Boden ständiges erhalten bleiben. Oscar
Schilling, Steinach a. d. St. |
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Im Kreise Frohnlacher Sänger fühlte sich Oscar Schilling wohl.
Neben ihm die Ehepaare Köhler und Eichhorn. Im Vordergrund v.l.
Martha Hott, Karin Hummer und Trude Stockhofe Zu
Veranstaltungen mit Oscar Schilling kamen Ehrengäste immer gern. Hier mit Ehren-chormeister Carl Ultsch
jr., Pfarrer Udo Aschoff, Pfr. Richard Reißenweber
und Bankdirektor Richard Forkel (Mitte
der 60er Jahre) |
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Als geselliger Typ in fröhlicher Runde
beim Vereinsfasching Ende der 50er Jahre |
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Ja, berichten konnte Oscar Schilling sehr
gut. Bei der Durchsicht einiger Exemplare der „Jugendlust", einer Monatsschrift
des Bayer. Lehrervereins, findet man immer wieder Artikel, Beschreibungen,
Abhandlungen, Fantasieformulierungen, die für Schüler und Lehrer aufschlußreich sein konnten. Auch nach seiner offiziellen
Pensionierung war er noch jahrelang an der Schule in Sonnefeld tätig. Nach
vielen Erlebnissen mit Oscar Schilling wurde er schließlich am 18. 7. 1967
als Ehrenchormeister in einer Feierstunde zum Dirigentenwechsel
verabschiedet. Hiervon war schon in unserem Band 2 die Rede. Den Ehrenteller
der Gemeinde Frohn-lach erhielt er am letzten Tag
der Selbständigkeit des Ortes (30. 4. 1978) von Bürgermeister Erwin Friedrich
überreicht. Hierüber berichteten wir im Band 4, Seite 45. Viele, viele Einzelheiten tauchen beim Nachdenken über
Oscar Schilling auf. Es würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen, auf alle
einzugehen. |
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Verabschiedung des
altbewährten und beliebten Chormeisters durch Trude Stockhofe und Ilse Klingler im
Namen des von ihm gegründeten Frauenchores (Juli 1967) |
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Oscar Schilling wurde auch weiterhin
gern besucht. Hier von seinem Nachfolger Wolfgang Neubauer und 1. Vors. Helmut Stockhofe. Ivonne
war auch dabei. Bild aus dem Jahre
1968 |
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Oscar Schilling liebte die Natur, seinen Garten, wo er bis
ins hohe Alter sein diesbezügliches Können und Schaffen einsetzte. Wir haben
ihn dort, in Hofsteinach, noch mehrmals besucht und
immer wieder Erinnerungen ausgetauscht. Für Kinder und junge Leute schlug
sein Herz im Besonderen. Ich sehe ihn heute noch mit unserer Tochter Ivonne am Klavier sitzen. Ihm gefiel das vierhändige
Spiel. Sehr dankbar bin ich, daß es Oscar Schilling
gegeben hat. Meine Frau und ich zehren noch von vielen Gemeinsamkeiten. Leider mußte unser großer
Freund noch erfahren, daß ihm unsere Tochter mit
knapp 19 Jahren, elf Tage vor seinem eigenen Ende, im Tod vorausgegangen
war. So haben wir viel Freud und Leid miteinander erlebt und dankerfüllt
sieht man uns öfters an seinem Grabe im Friedhof zu Gestungshausen
stehen. Alles möchte ich im Grundlegenden zusammenfassen, indem
ich hier abschließend eines seiner Gedichte wiedergebe, was unsere
beidseitigen speziellen Gefühle auszudrücken vermochte. Noch einmal möchte
ich einem genialen Menschen Dankeschön sagen — Und sicher tut dies auch... |
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FRAU MUSIKA Wo eine Geige singt und ein Flöte klingt, wo eine Weise summt und sei's auch nur gebrummt, wo eine Saite schwingt, ein frohes Lied gelingt, wo Fink und Amsel schlagen und Nachtigallen klagen, wo Kinder jubilieren und Lerchen tirilieren, wo ein beschwingter Chor erfreut ein jedes Ohr, wo aus dem Herzen quillt ein Ton, und freudig schwillt, wo sich die Füßchen heben, um leicht dahinzuschweben da — überall nur da regiert FRAU MUSIKA. Oscar Schilling |
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Mit freundlicher Genehmigung der Arbeitsgruppe ‚Spurensuche’ – Auszug aus den ‚Dorfgeschichten’